“Schnarcherschienen”
(UKPS - Unterkiefer­protrusions­schienen)

Schnarchen Sie noch oder schlafen Sie schon?

Dass Schnarchen und schlafassoziierte Atemstörungen mit dem Zahnarzt besprochen werden sollten ist vielen Patienten nicht bewußt.

Auch wenn eine umfangreiche Diagnostik (z.B. Polysomnographie) und Therapieplanung in die Hände eines Schlafmediziners oder Hals-Nasen-Ohrenarztes gehören kann der Zahnarzt erster Ansprechpartner und für die Herstellung einer “Schnarcherschiene” (UKPS - Unterkieferprotrusionsschiene) nötig sein.

Warum ist schnarchen schlecht?

Zunächst einmal kann Schnarchen für den Partner sehr lästig und schlafraubend sein, in manchen Partnerschaften stellt es eine echte Belastung für die Beziehung dar.

Aber auch für den Schnarcher selbst kann es zu gesundheitlichen Beeinträgtigungen kommen, wenn es zusätzlich zum reinen habituellen Schnarchen zu Atemaussetzern kommt oder die Tiefschlafphasen nicht mehr erreicht werden. Zudem leiden viele Schnarcher an morgendlicher Mundtrockenheit, Heiserkeit oder Halsschmerzen.

Unser Schlaf gliedert sich in mehrere Phasen, wobei nur das Erreichen der Tiefschlafphasen zu einer ausreichenden Erholung (Rest and Repair) führt. Untersuchungen zeigen, dass auch die Verarbeitung von Gelerntem sowie die Ausschüttung von Wachstumshormonen bei Kindern und Jugendlichen nur bei normalem Schlaf richtig ablaufen kann.

Dementsprechend können bei schlafassoziierten Atemstörungen (Schnarchen mit kurzen Atemaussetzern bis hin zur ausgeprägten Schlafapnoe) schwerwiegende Symptome auftreten:

Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf beim Autofahren, Konzentrationsprobleme, Depressionen, verminderte Stressresistenz und Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, CMD, erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall und speziell bei Kindern und Jugendlichen Lernschwierigkeiten, vermindertes Wachstum, Blässe und Verhältensauffälligkeiten bis hin zu Aggressivität.

Warum scharchen wir?

Im Schlaf erschlafft unsere Muskulatur und beim Schnarchen ist der normale "Flow" der Atemluft durch das Flattern des Gaumensegels gestört - das erzeugt den charakteristischen Schnarchton. Ist zusätzlich der "Airway", also der Weg den die Luft durch Mund/Nase zur Luftröhre nimmt verkleinert oder gar verlegt, kommt es zu reduziertem Luftfluß bis hin zu Atemaussetzern und infolgedessen zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung des Blutes. Unser Körper erkennt dieses Alarmsignal und "wacht auf", wir erreichen die Tiefschlafphasen nicht mehr.

Ein Grund für die Verlegung des "Airways" ist das Nachhintensinken der Zunge und der Weichteile des Gaumens, der normale Weg der Luft ist dann verkleinert oder blockiert. Häufig geschieht das wenn man durch den Mund statt durch die Nase atmet, vor allem wenn man auf dem Rücken schläft.

Risikofaktoren dafür sind zum Beispiel abendlicher Alkoholgenuß, erschwerte Nasenatmung, männliches Geschlecht, Übergewicht, großer Halsumfang, Alter (Schnarchen und Atemstörungen sind meist fortschreitend), Kieferfehlstellungen wie Rückbiss oder zu schmale (Ober-)Kiefer, eine große Zunge, CMD, Allergien, vergrößerte Rachenmandeln, weitere anatomische Gegebenheiten.

Auch Kinder sind betroffen!

Regelmäßig schnarchende Kindern haben oft ein Problem mit der nächtlichen Nasenatmung - sie atmen dann durch den Mund und Schnarchen. Grund sind häufig Nasenpolypen oder vergrößerte Rachenmandeln oder auch Allergien. Eine Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt ist sinnvoll, er kann auch eine Überweisung zum HNO-Arzt ausstellen um gegebenenfalls einen operativen Eingriff zu planen.


Was kann der Zahnarzt tun?

In Zusammenarbeit mit Schlaflabor/HNO-Arzt kann festgestellt werden ob eine “Schnarcherschiene” (UKPS - Unterkieferprotrusionsschiene) sinnvoll ist. Diese hält den Unterkiefer während des Schlafens vorne, verhindert also den Rückfall von Zunge und Weichgewebe und öffnet so den Weg für die Atemluft. Vor allem bei leichten bis mittelgradigen Fällen von schlafassoziierten Atemstörungen (Schnarchen mit oder ohne Atemaussetzer) ist die “Schnarcherschiene” (UKPS - Unterkieferprotrusionsschiene) sehr oft eine gute, erfolgreiche Therapie. Allerdings muß auch der Zustand der Zähne (ausreichend viele und feste Zähne, gesundes Zahnfleisch) und des Kiefergelenks eine “Schnarcherschiene” (UKPS - Unterkieferprotrusionsschiene) ermöglichen. Nur der Zahnarzt kann Ihnen eine solche Schiene anfertigen.

Aber auch prophylaktisch können Zahnärzte und Kieferorthopäden vor allem bei Kindern und Jugendlichen tätig werden, z.B. Abklärung durch Kinderarzt/HNO bei Mundatmung initiieren, schmale Kiefer durch Zahnspangen verbreitern, Kieferfehlstellungen behandeln.


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